Fasten - eine Selbsterfahrung

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Fasten ist ein fester Bestandteil aller Religionen. Der Gläubige soll sich durch das Fasten auf seinen Glauben konzentrieren und Gott näherkommen. Bei den Christen dauert die Fasten- oder Passionszeit von Aschermittwoch bis Ostern. In dieser Zeit soll sich der Mensch durch Enthaltsamkeit neu besinnen. Es gibt heute aber keine strengen Regeln mehr. Jeder kann für sich selbst entscheiden, wie er die Fastenzeit gestalten will.

Ich habe mich entschieden, im Rahmen der ökumenischen Fastenwoche zu fasten. Medizinisch gesehen ist Fasten keine Diät und dient nicht der Gewichtsabnahme. Fasten entlastet den Körper und aktiviert die Reinigung und die Regeneration.
In der Fastenwoche wird quasi «ambulant» gefastet. Jede Teilnehmerin fastet so, wie es ihr guttut. Abends trifft man sich zu eutonischen Übungen, Meditation und gemeinsamem Austausch.
Also begann ich mit der obligaten Glaubersalz-Kur zur Leerung des Darms, der das anfängliche Hungergefühl dämpfen soll. In den anschliessenden fünf Tagen mit Tee, Wasser, ungesalzener Bouillon und etwas Gemüse- oder Fruchtsaft ging es mir wirklich gut. Hungergefühl hatte ich keines und die befürchtete Lust nach etwas Beissbarem blieb aus.
Der Hammertag kam an Tag sechs. Bereits am Morgen knurrte der Magen und Gelüste stellten sich ein. Jetzt war Durchhaltewillen angesagt. Mein Mantra war, «nur noch bis morgen, das wirst du wohl noch aushalten können!» Zum Glück durfte ich am Abend wieder die Fastengruppe besuchen. Diese gemeinsamen Abende waren immens wichtig. Das «Runterfahren» aus dem Alltag gab mir jeden Tag so viel Energie.
Und dann kam ja schon Tag sieben, das Fastenbrechen. Mit Wonne verzehrte ich einen halben Apfel. Abends waren wir nochmals zum letzten Treffen eingeladen, um gemeinsam eine delikate Haferschleimsuppe und ein feines Zopfbrötchen zu essen. Was für ein Festessen!

Mein Fazit: In einem anderen Jahr würde ich wohl nicht mehr so radikal fasten, obwohl ich nicht wahnsinnig leiden musste. Die allabendlichen Treffen waren immens wichtig und taten jeweils der ganzen Gruppe unheimlich gut.

Bettina Möckli-Rutz
Ressort Öffentlichkeitsarbeit/Kommunikation

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